Therapieinhalte

Handtherapie

In der Handtherapie werden Patienten mit sämtlichen Erkrankungen der Hand behandelt, z.B. Patienten nach OP’s, Narbenbehandlungen, Bewegungseinschränkungen einer oder mehrerer Finger, Arthrosen usw.

Gelenkschutz

  1. Lasten nah am Körper tragen
  2. Hilfsmittel nutzen (elektrische Geräte, Selbstgebautes) Griffe verdicken à besserer Halt (der Druck auf die Fingergelenke wird vermindert und die Kraft optimal genutzt)
  3. Hebel nutzen bei kraftvoller Arbeit (Auch Handwerker nutzen Hebel)
  4. Arbeiten in Mittelstellung der Gelenke ausführen, evtl. durch Bandagen oder Tape stützen
  5. Kraft gut einteilen, Pausen machen und körperliche Grenzen beachten
  6. Große Gewischte vermeiden, Belastung verteilen (beidhändig oder auf kleine Mengen verteilen)
  7. Erschütterungen vermeiden um die Entzündungsbereitschaft der Gelenke zu verringern
  8. Bewegungsübungen zur täglichen Mobilität
  9. Teamarbeit: Familie und Nachbarschaft kann einbezogen werden

Aktivitäten des täglichen Lebens

Es werden lebenspraktische Tätigkeiten ausgeführt und dabei geschaut, ob und wie ein Patient diese Tätigkeit erledigt. Es ergeben sich hieraus Therapieansätze, die einzeln geübt und angepasst werden.

Körpernahe Tätigkeiten:
  • Platzwechsel (Transfer vom Rollstuhl auf einen Stuhl)
  • Stand (sicherer und Mobilität zulassender Stand der Hantieren möglich macht)
  • Körperpflege
  • An- und Ausziehen (Jacke, Hose, Schuhe usw.)
  • Brot streichen, Trinken eingießen
  • Haare kämmen


Körperferne Tätigkeiten:
  • Einkauf
  • Telefonbenutzung
  • Mahlzeiten bereiten
  • Berufliche Tätigkeiten (Maschine schreiben, usw.)
  • Reinigung der Wohnung
  • Ausübung von Hobbys
  • Rollatortraining

Eigenprogramm

Hierbei handelt es sich um alltagsnahe Übungen mit Material, das jeder zuhause hat.
 
  • Mitverantwortung des Patienten nutzen „in die Pflicht nehmen“
  • Automatisierung von Bewegungen
  • Aktuelles Anpassen an die Funktion
  • Anpassung an Alltagstätigkeiten
  • Menge der Anwendungen erhöhen (z.B. bestimmte Übungen 4x täglich), dadurch bessere Ergebnisse

Hausbesuche

Dies bieten wir Patienten an, die den Weg in die Praxis nicht bewältigen können.
  •  Lebensnahe und praktische Therapie
  • Förderung von Funktionen (Motorik, Muskeltonus, Bewegungsfähigkeit, Hirnleistungstraining, Aktivitäten des täglichen Lebens)

Backen/Kochen

Als Motivation und zur Handlungsplanung kochen oder backen wir mit unseren Patienten.

Das fördert:
  • Die Arbeitsplatzeinrichtung
  • Die taktile Wahrnehmungen (Zutaten, Teig kneten)
  • Die olfaktorische Wahrnehmungen (einzelne Zutaten erkennen)
  • Geduld, Konzentration, Merkfähigkeit
  • Numerische Kenntnisse, Vorstellung von Mengen
  • Das Erfolgserlebnis
  • Soziale Kompetenzen (gemeinsames Essen)

Thermische Anwendung

Sie dienen der motorisch-funktionellen Behandlung.
  • Schmerzlinderung, Entspannung
  • Beruhigung und Wohlbefinden der betroffenen Extremität
  • Hautpflege
  • Narbengewebe geschmeidig machen
  • Elastizität der Haut verbessern

Kälte- und Wärmeanwendungen:
  • Paraffin
  • Gel-Pack
  • Moorkissen
  • Raps
  • Eistauchbad
  • Kamillenbad
  • Heiße Rolle

Hilfsmittelerprobung und –anpassung

Hilfsmittel sind nur gut, wenn sie sinnvoll und der Situation entsprechend eingesetzt werden. Soviel Hilfe wie nötig, so wenig Hilfe wie möglich.

Einige sinnvolle Hilfsmittel und ihre Einsetzungsbereiche:
  • Griffverdickungen (Rheumapatienten)
  • Antirutschmatten (Kraftminderung, einhändiges Arbeiten)
  • Öffner (Schultereinschränkungen)
  • Griffverlängerungen (Patienten mit Hüftbeschwerden)
  • Toilettensitzerhöhung (Rheumapatienten)
  • Ergorest (Schulterschmerz, Hemiparese)
  • Einhänderbrett, Tellerranderhöhung (Schlaganfallpatienten)

Handwerk

In der Therapie kann Handwerk gezielt für das Erreichen von Therapiezielen eingesetzt werden. Jedes Handwerk wird analysiert, um es optimal einzusetzen. Es geht dabei nicht nur um den Korb, den gesägten Fensterschmuck oder sie gefilzte Blüte. Das TUN steht im Mittelpunkt.

Spiele

Spiele besitzen einen hohen Aufforderungscharakter. Mit Spielen können je nach der Anwendung verschiedene Funktionen trainiert werden.
Zur Anwendung kommen solche Spiele, in den es um Merkfähigkeit und solche, in denen das Greifen der Spielsteine im Vordergrund steht.
Was kann durch Spiele trainiert werden?

Steckspiele
  • Koordination von Auge und Hand
  • Greifen in verschiedenen Greifformen
  • Bewegung von Hand, Ellenbogen und Schulter


Würfelspiele
  • Mengen benennen und addieren
  • Simultanes Erfassen von Mengen
  • Sozialverhalten
  • Frustrationstoleranz